MI 25.06.2025│Doors: 1900
Diskussion: 1930
End: 2130
EINTRITT FREI / KOLLEKTE

Podiumsdiskussion: KULTUR STATT GENTRIFIZIERUNG

Das HUMBUG schliesst - immer mehr alternative Clubs sind aufgrund des gesellschaftlichen Wandels und einer zunehmenden Gentrifizierungsdynamik existienziell bedroht.

Moderation:
Shannon Hughes (she/her) - Kulturjournalistin, KIFF, One Of A Million

Speaker:innen:
Jasmin Albash (she/her) - Musikerin, betroffene Mieterin
Anouchka Gwen (she/they) - Musiker:in, Kulturschaffende:r
Pascal Biedermann (he/him) - Mitgründer sowie Geschäftsleiter von unterdessen
Ivo Balmer (he/him) - Soziologe, Stadtgeograph, Politiker, Gründer und Vorstand beim Mietshäuser Syndikat

Das Online Radio Radiohr wird die Diskussion live übertragen. Streamen via radiohr.hyperwerk.ch.

Presented by HUMBOOKS 📚(HUMBOOKS wird unterstützt von der CMS Stiftung, der Basler Stiftung Bau & Kultur, Swisslos-Fonds Basel-Stadt und Migros Kulturprozent.)





KULTUR STATT GENTRIFIZIERUNG

Gemeinsam mit euch wollen wir diskutieren, welche Rolle alternative Kultur in einer von Verdrängung geprägten Stadtentwicklung spielt – und welche Visionen es braucht, damit diese Räume nicht immer wieder verschwinden, sondern dauerhaft in der Stadtplanung mitgedacht werden.

Nach Jahren des Überlebenskampfs sind wir nun finanziell stabil – und müssen dennoch gehen. Dieses Paradox macht das strukturelle Problem von Zwischennutzungen für die alternative Kulturszene deutlich: Sie bieten kurzfristige Möglichkeiten, verhindern aber oft nachhaltige Entwicklung. Der Aufbau einer Kulturstätte wie dem HUMBUG – mit Team, Infrastruktur, Programm und Verantwortung – braucht Zeit. Doch genau die fehlt, wenn schon nach wenigen Jahren wieder Schluss ist. Zwischennutzungen bleiben unverbindlich, und was entsteht, bleibt oft provisorisch.

Trotz ihrer gesellschaftlichen Bedeutung werden alternative Kulturstätten häufig nur auf Zeit geduldet – selten aber strukturell mitgedacht. Diese Unsicherheit bremst Entwicklung, verhindert Verbindlichkeit und macht Räume gerade für diejenigen unzugänglich, die sie besonders brauchen: Menschen, für die alternative Kultur mehr ist als Freizeit – nämlich Schutzräume, Ausdrucksformen und soziale Netze. Damit sich möglichst viele in der Stadt wiederfinden können, braucht es eine Kulturpolitik, die solche Räume nicht nur duldet, sondern aktiv stärkt und langfristig absichert. Denn wenn wir über Stadtentwicklung sprechen, geht es auch um Zugänge, Mitgestaltung und Machtverhältnisse: Wer entscheidet mit? Wer wird gehört? Wer bleibt außen vor?



Foto: Metro Centric