SA 11.03.23
Türöffnung: 1900│Lesung: 2000│Danach Barbetrieb bis 01:00│
Eintritt Abendkasse: CHF 15│Eintritt Vorverkauf: CHF 12│Eintritt Freund*innen des HUMBUG: CHF 15

HUMBOOKS: CH: Buchpremiere: Seyda Kurt mit „Hass“

WER HAT DIE MACHT ZU HASSEN? – Erkundung eines politischen Gefühls

Der Hass, dieses knirschende, zersetzende Gefühl, ist allgegenwärtig. Er brüllt von den Straßen oder flüstert in gutbürgerlicher Feindseligkeit. Er wächst in Parlamentsreden, Querköpfen und Kinder- zimmern – und ganz bestimmt nicht im Verborgenen, auch wenn viele ihn gerne dorthin verdammen würden.

Şeyda Kurt holt den Hass raus aus der Verbannung und begibt sich auf die Spuren seines widerständigen Potentials. Dabei interessieren sie vor allem die Menschen als Subjekte des Hasses in einer kapitalistischen, rassistischen und patriarchalen Welt. Wer sind sie, diese Hassenden, und aus welchen Machtverhältnissen kommen sie? Wer darf überhaupt hassen und wer nicht? Welche Gefühle lähmen, welche Gefühle helfen, nicht zu erstarren, und sich immer und immer weiter zu bewegen auf dem Weg in eine gerechtere und zärtliche Gesellschaft?

Schonungslos, launig und jenseits selbstgerechter Entrüstung erkundet Şeyda Kurt den Hass von seiner schöpferischen Seite: als Kategorie der Ermächtigung, der Menschen in ihrem innersten Unbehagen abholen und mobilisieren kann, als widerständiges Handwerk – und nicht zuletzt als dienliches Gefühl, das uns hilft, uns in einem Ozean aus möglichen Reaktionen auf die Welt zurechtzufinden.

Über ŞEYDA KURT
ŞEYDA KURT, geboren 1992 in Köln, studierte Philosophie, Romanistik und Kulturjournalismus in Köln, Bordeaux und Berlin. Als freie* r Journalist* in und Kolumnist* in schreibt Şeyda für unterschiedliche Print- und Onlinemedien, darunter ZEIT ONLINE. Als Redakteur* in arbeitete Kurt ebenso an dem Spotify-Originalpodcast „190220 – Ein Jahr nach Hanau“, der 2021 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr zählte das Medium Magazin das Redaktionsteam zu den Journalist* innen des Jahres. Im Debüt „Radikale Zärtlichkeit: Warum Liebe politisch ist“ untersuchte Kurt Liebe im Spannungsfeld von Patriarchat, Kapitalismus und Rassismus.

Die Lesung wird live von radiopolis.xyz übertragen. Ebenso wird die Buchhandlung Labyrinth mit einem Büchertisch vor Ort sein.

HUMBOOKS wird unterstützt von der GGG Stiftung Basel und der Christoph Merian Stiftung.