SA 21.11.20 Türöffnung: 9vor9│Konzert: 10vor10│Eintritt: CHF 25.–│VVK: CHF 20.–

ABGESAGT: YIMVTN (SG, CH), ÄTNA (DD, DE)


ÄTNA klingen ungefähr so: Fever Ray trifft Grimes in der Semperoper. Auf der Bühne steht ein Klavier. Die Analogeffekte sind direkt eingemischt. Hallschleifen, Effekte und Delays werden live gefahren, nichts ist automatisiert. Ihre Stimmverfremdungen wirken wie das Gegenteil von Autotune, weil sie eben nichts gerade zerren, sondern der beeindruckenden Stimme von Sängerin Inéz sogar noch mehr Tiefe hinzufügen. Die neue Single „Come to Me“ handelt von der Lust an der Lust. Keine Liebe, keine Verpflichtungen. Selbst ist die Frau. Und bestimmt. ÄTNA spielen auch in ihren Songs mit Geschlechterrollen, ganz bewusst lassen sie Grenzen verschwimmen und brechen sie auf. Der Song dazu klingt, wie die Comeback-Single von The Knife 2022 klingen sollte: Eine brutal nach vorne preschende Snare und ein orchestrales Gesangs-Sample beschleunigen den Song durch Haarnadelkurven, über lange Geraden und plötzliche Breaks in ein krachig-noisiges Finale.

Aus Versatzstücken ganz unterschiedlicher Strömungen und Genres erschaffen sie eine im besten Sinne avantgardistische künstlerische Position. Sie sind ein kreatives Duo auf Augenhöhe. ÄTNA verbinden Fashion, Bühnenbilder, Design mit ihrer Musik, tragen monochrome Bühnenkostüme, liefern visuell beeindruckende Videos zu ihrer Musik. Ein weiter Raum, voll mit weissen Würfeln. Funktionale Farben und Formen. Ihr Logo sieht aus, als wäre es von Wassily Kandinsky in Dessau gestaltet worden. Und nicht nur dieses Logo erinnert an die Philosophie des Bauhauses. Sie haben schon in der Bundeskunsthalle in Bonn gespielt und spielen im Februar nächsten Jahres im Museum Grassi in Venedig. Gerade planen ÄTNA ein Virtual-Reality-Konzert. Und ein Fotoshooting, das mit Gender-Rollen brechen soll. All das passiert zeitgleich. Retro und Avantgarde. ÄTNA sind ein Gesamtkunstwerk – und damit eben auch ganz klar Pop. „Sich eine eigene Welt zimmern“ nennen die beiden das ganz lakonisch. Montreux Jazz Festival oder Coachella? ÄTNA haben sich entschieden: Beides. In Montreux waren sie schon.





YIMVTN

Tiefe elektonische Beats, leise Grooves und die eindringliche Stimme von Marc Frischknecht, prägen den eigenständigen und spannenden Sound von Yes I'M Very Tired Now. Immer mit einem Tick Ironie und unterstützt von einer satten, druckvollen Live Band. Für Fans der Gitarren von Editors, den elektronischen Beats von Caribou und den Sphären bei Nick Cave.